Kann ich mit offenem Fenster schlafen?

21. Juni 2024

Mit offenem Fenster schlafen sorgt im Sommer für eine angenehme Schlafzimmertemperatur, aber ist es auch gesund? Während Befürworter auf der einen Seite die bessere Luftzirkulation im Schlafzimmer anführen, äußern Kritiker andererseits Bedenken, dass sich der Umgebungslärm von draußen negativ auf unsere Schlafqualität auswirken kann. Doch welche Seite hat am Ende Recht und ist es gut oder schlecht für unsere Gesundheit, wenn wir das Fenster nachts offenlassen? Wir verraten dir die spannende Antwort.

Temperatur und Schlaf: Welche Schlafzimmertemperatur ist ideal?

Wusstest du, dass guter Schlaf von der Umgebungstemperatur abhängt? Bestimmt hast du im Sommer schon einmal die Erfahrung gemacht, dass du aufgrund der Hitze schlechter einschlafen konntest. Das schwüle Klima belastet unseren Kreislauf und das vermehrte Schwitzen fühlt sich unangenehm an, sodass wir uns mitunter in unseren Betten herumwälzen und einfach keine Ruhe finden. Die Lösung dieses Problems scheint simpel: Wenn wir mit offenem Fenster schlafen, genießen wir einen frischen Luftzug und die Schlafzimmertemperatur kühlt sich ab, was uns besseren Schlaf beschert. 

Als ideale Schlaftemperatur zum Einschlafen gilt für Erwachsene eine Spanne von etwa 15 bis 18°C. Das ist weder zu warm noch zu kalt und wir fallen leichter in den ersehnten Schlummer. Eine kühle Umgebung unterstützt unseren Körper dabei, sich auf den Schlaf einzustimmen. Sobald wir schlafen, senkt unser Körper die Kerntemperatur temporär etwas ab. Erst kurz bevor wir aufwachen erhöht er sie wieder auf das normale Niveau. Im Sommer lässt sich die ideale Schlafzimmertemperatur normalerweise dadurch erreichen, dass wir das Fenster über Nacht offenlassen. Bei geöffnetem Fenster schwitzen wir weniger, da sich der Körper nicht so stark abkühlen muss, und dadurch fühlen wir uns wohler und können besser entspannen. Auch das Durchschlafen gelingt uns leichter, wenn der Pyjama nicht an unserem verschwitzten Körper klebt.

Kann unser Körper die Temperatur nachts bei offenem Fenster regulieren?

Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk. Ohne dass wir es bewusst steuern müssen, regelt er nachts unsere Kerntemperatur auf ein optimales Niveau herunter, sodass alle Stoffwechselprozesse ungestört ablaufen können. Wenn es zu kalt ist, verschließt er die Blutgefäße und speichert mehr Wärme, damit wir uns nicht unterkühlen. Umgekehrt kann unser Körper überschüssige Wärme durch eine Erweiterung der Blutgefäße oder Muskelzittern abgeben, wenn es zu warm ist. Gleichzeitigt regt er die Schweißdrüsen zur Produktion von mehr Schweiß an, der unsere Haut abkühlt. Auch wenn wir mit offenem Fenster schlafen, kann unser Körper die Körpertemperatur aufrechterhalten, die er für optimalen Schlaf braucht. Dies setzt allerdings voraus, dass wir keinen extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Sowohl in extrem heißen Sommernächten als auch in eiskalten Winternächten bereiten wir unserem Körper zusätzliche Arbeit, wenn wir bei geöffnetem Fenster schlafen. Denn unter diesen Bedingungen bedeutet es viel Arbeit für den Körper, eine Unterkühlung oder Überhitzung im Schlaf zu verhindern. Diese Anstrengung kann guten Schlaf erschweren, da unser Körper sich nicht so gut entspannen kann.

Wie wirkt sich nächtliches Frieren und Schwitzen auf unsere Schlafqualität aus?

Zu starkes Schwitzen fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern es aktiviert unseren natürlichen Instinkt, zurück zu unserer Balance zu finden. Unsere Körper streben stetig danach, die Körperfunktionen innerhalb relativ enger Bereiche im Gleichgewicht zu halten und etwaige Veränderungen umgehend auszugleichen (Homöostase). Dies liegt daran, dass sie dann am besten funktionieren können. Starke Abweichungen von der Norm wie extremes Schwitzen oder Frieren erleben wir daher als störend. 

Hast du deinen Schlaf einmal beobachtet, wenn es draußen unangenehm heiß ist? Wenn uns zu heiß wird, reißen wir nicht nur das Fenster auf, wir strampeln auch automatisch die Decke weg oder wälzen uns im Bett herum. Ist uns dagegen zu kalt, klauen wir ohne bewusst darüber nachzudenken unserem Partner die Decke, um uns darin einzukuscheln. Was wir nicht sehen, sind die Prozesse, die dabei innerhalb unseres Körpers stattfinden. Starke Abweichungen von der optimalen Körpertemperatur können Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten auslösen, weil wir die einzelnen Schlafphasen nicht mehr optimal durchlaufen können. Störungen im Schlafzyklus führen dazu, dass unser Körper sich nicht mehr optimal regenerieren kann. Bekommen wir etwa zu wenig Tiefschlaf ab, werden wichtige Reparaturprozesse womöglich unterbrochen. Bei zu wenig REM-Schlaf können wir uns mitunter geistig nicht so erholen, wie wir sollten. Wenn wir am nächsten Morgen aufwachen, fühlen wir uns dann mitunter antriebslos und schlapp. 

Was sind die Vorteile, wenn wir mit offenem Fenster schlafen?

Frische Luft zu atmen fühlt sich gut an. Sie befreit nicht nur unsere Atemwege, sondern sorgt in Folge dafür, dass wir leichter in einen Zustand der Entspannung geraten. Wenn wir unser Schlafzimmer-Fenster öffnen, verbessert sich automatisch die Luftzirkulation im Raum. Außerdem wirken wir damit einem natürlichen Vorgang entgegen, der über Nacht für eine schlechtere Luftqualität im Schlafzimmer sorgt. Über unsere Atmung geben wir nachts CO2 ab, was den Sauerstoffgehalt in der Luft senkt. Bleibt das Fenster über Nacht geschlossen, verschlechtert sich unsere Atemluft fortwährend, was die Schlafqualität senken kann. Aber musst du jetzt jede Nacht mit offenem Fenster schlafen, egal welche Wetterbedingungen herrschen? Tatsächlich kannst du die Luftzirkulation in deinem Schlafzimmer auch durch Stoßlüften vor dem Schlafengehen verbessern. Reiße einfach für fünf bis zehn Minuten die Fenster weit auf und lass frische Luft herein. So verbesserst du dein Schlafklima im Handumdrehen. Auch Blumenfreunde dürfen sich freuen, denn die richtigen Pflanzen im Schlafzimmer tragen nicht nur zu einer gemütlichen Wohlfühlatmosphäre bei, sondern reinigen noch dazu die Luft und lassen uns besser schlafen.

Pollen, Straßenlärm und Abgase: Die Nachteile eines geöffneten Schlafzimmer-Fensters

Ein offenes Fenster hat nicht nur Vorteile für unseren Schlaf. Wenn du unter Asthma oder einer Pollen-Allergie leidest, ist es mitunter keine gute Idee, das Fenster nachts zu öffnen. Daneben spielt deine Wohnsituation eine entscheidende Rolle. Nicht jeder von uns hat das Glück, in einer grünen Wohngegend zu wohnen. Liegt dein Schlafzimmer direkt an einer Hauptverkehrsstraße, bist du wahrscheinlich Smog und Abgasen ausgesetzt. Doch das gravierendere Problem scheint der Umgebungslärm zu sein. Glaubt man Forschern der Universitätsmedizin Mainz, kann eine laute Umgebung nachts besonders schädliche Folgen für uns haben. Es scheint kein Gewöhnungseffekt an den Lärm einzutreten, sodass Blutdruck und Puls in die Höhe schnellen und vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden. Hohe Stresslevel vertragen sich logischerweise nicht mit Tiefenentspannung, die eine Grundvoraussetzung für erholsamen Schlaf ist. Eine ruhige Schlafumgebung ist demnach entscheidend, wenn du die bestmögliche Schlafqualität genießen möchtest. Damit du im Sommer dennoch einen kühlen Kopf behältst, kannst du vor dem Zubettgehen einmal Stoßlüften. Alternativ entspannst du in unserem Boxspringbett Silence: Dank innovativer Kopfteilelemente mit Akustikschaum zum Ausklappen kannst du dich vor nächtlichen Störgeräuschen abschirmen – egal, ob es sich hierbei um Straßenlärm oder das Schnarchen deines Bettpartners handelt. 

Was sind mögliche Alternativen, wenn das Fenster nachts zubleiben soll?

Die wichtigsten Vorteile, wenn wir mit offenem Fenster schlafen, sind eine verbesserte Luftzirkulation sowie eine kühlere Schlafzimmertemperatur. Aber nicht jeder möchte im Austausch dafür störenden Umgebungslärm, Abgasbelastung und Pollenflug in Kauf nehmen. Am Ende triffst du die Wahl, ob dir das offene Fenster nachts guttut oder du lieber Alternativen ausprobieren möchtest. Mit Stoßlüften haben wir dir bereites eine mögliche Alternative für eine bessere Klimaregulierung im Schlafzimmer vorgestellt. Daneben empfiehlt sich im Sommer die Wahl von leichter Sommer-Bettwäsche aus kühlenden Fasern wie Seide, Leinen oder Baumwolle. Auch dein Pyjama sollte aus einem atmungsaktivem Material gefertigt sein.

Eine hohe Atmungsaktivität ist auch für deine Matratze von Vorteil. Wenn du zu nächtlichem Schwitzen neigst und im Sommer ein kühles Schlafklima genießen möchtest, ist eine Matratze aus Gelschaum ideal. Die offenporige Struktur des Schaums verbessert die Klimakontrolle und passt sich gleichzeitig perfekt an deinen Körper an, sodass du traumhaften Schlafkomfort erlebst.

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Tags: besser schlafenSommerLüften
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