WAS IST DIE REM-PHASE? - GLOSSAR
Was versteht man unter der REM-Phase?
Schnelle Augenbewegungen, beschleunigter Herzschlag und gesteigerte Atmung: Die REM-Phase ist die aktivste Schlafphase für unser Gehirn und kommt als solche dem Wachzustand am nächsten. Als fünfte Schlafphase schließt der REM-Schlaf einen Schlafzyklus ab und ist die Zeitspanne, in der wir am wahrscheinlichsten träumen. Wir verraten Ihnen, welche Funktion die REM-Phase erfüllt und was genau dabei in unserem Körper passiert.
Inhalt:
Was geschieht in der REM-Phase?
Die REM-Phase ist die letzte Schlafphase in einem Schlafzyklus und verdankt ihren Namen den schnellen Augenbewegungen hinter geschlossenen Liedern (Rapid Eye Movements), die für sie bezeichnend sind. Denn während sich im leichten Schlaf und Tiefschlaf unsere Muskeln entspannen und unser Puls langsamer wird, wird unser Körper in der REM-Phase wieder aktiver. Puls und Atmung beschleunigen sich und der Blutdruck steigt. Da unser Gehirn in dieser Phase so aktiv ist, kommt der REM-Schlaf dem Wachzustand am nächsten. In dieser Schlafphase träumen wir intensiv, weshalb manchmal auch vom sogenannten Traumschlaf die Rede ist. Begleitet wird diese Traumphase von einer Entspannung der Skelettmuskulatur, weshalb selbst besonders lebhafte Traumgeschehnisse nicht in reale Bewegungen umgesetzt werden. Aufgrund der regelrecht erstarrten Muskeln verweilt die schlafende Person lange in derselben Schlafposition, sodass während der REM-Phase mitunter Extremitäten einschlafen können. Das intensive Träumen während der REM-Phase lässt sich im Schlaflabor mittels EEG feststellen. Unsere Gehirnaktivität läuft in dieser Schlafphase in ungewöhnlichen Mustern ab, die eigentlich für den Wachzustand kennzeichnend sind. Dies hat dem REM-Schlaf zusätzlich den Namen „paradoxer Schlaf“ eingebracht, denn obwohl der oder die Schlafende tief träumt, sind Anzeichen einer wachen Person zu beobachten.
Wie lange dauert die REM-Phase?
Die ersten Schlafzyklen sind durch relativ kurze REM-Phasen und durch verhältnismäßig lange Tiefschlafphasen gekennzeichnet. Später im Verlauf der Nachtruhe verschiebt sich das Verhältnis jedoch zugunsten des REM-Schlafs, sodass wir gegen Ende der Nacht mehr Zeit im Traumschlaf verbringen.
Bei Erwachsenen nimmt die REM-Phase etwa 20% des Schlafs ein. Gönnen wir uns beispielsweise 7-8 Stunden Nachtruhe, verbringen wir davon rund 90 Minuten im REM-Schlaf. Ganz anders sieht dies bei Kleinkindern aus. Babys verbringen nämlich fast ihre gesamte Schlafenszeit im Traumschlaf. Um das achte Lebensjahr herum verringert sich die Zeit der REM-Phase dann sukzessiv, bis sie sich an das Niveau von Erwachsenen angleicht.
Warum ist die REM-Phase so wichtig?
Der REM-Schlaf gilt als die wichtigste Schlafphase im gesamten Schlafzyklus. Unsere Psyche und unser Nervensystem haben währenddessen Zeit, sich zu erholen. Warum die REM-Phase so essenziell ist, hängt besonders mit den in ihr stattfindenden Träumen zusammen. Diese ermöglichen es uns, die Ereignisse des Tages zu sortieren und zu verarbeiten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Lernprozess eng mit dem REM-Schlaf verbunden ist. Dadurch, dass unser Gehirn bestimmte Situationen bildlich durchspielt, lernt es dazu und speichert dieses neu erworbene Wissen im Langzeitgedächtnis ab. Neben der Informationsverarbeitung scheint die REM-Phase eine entscheidende Rolle bei der Stressbewältigung und Triebregulierung zu spielen. Leiden Menschen unter REM-Schlaf-Entzug, lassen sich eindeutige Wesensveränderungen feststellen. Aggressive Emotionen herrschen vor und werden von einer verminderten Konzentrationsleistung sowie einem gesteigerten Hungergefühl begleitet. Komplexe Aufgaben zu lösen, fällt bei REM-Schlafentzug besonders schwer.
Wie kann man mehr REM-Schlaf bekommen?
Wenn Sie das Ziel haben, mehr REM-Schlaf zu bekommen, sollten Sie zunächst einen Blick auf Ihre Schlafgewohnheiten werfen. Alles, was das Schlafverhalten positiv beeinflusst, wird sich am Ende auch in einer höheren Frequenz von REM-Phasen niederschlagen. Die Strategie ist allerdings nicht so simpel wie einfach mehr zu schlafen. Es kommt stattdessen vor allem auf Konsistenz an: Durch eine feste Schlafroutine und das Einhalten regelmäßiger Einschlafzeiten funktioniert unser Körper effizienter und unsere Schlafqualität steigt. Daneben ist es notwendig, vor dem Schlafengehen Genussmittel wie Koffein und Alkohol zu vermeiden. Sie können verhindern, dass wir über den leichten Schlaf hinaus in die tieferen Schlafstadien wie die REM-Phase vordringen.