Zähneknirschen im Schlaf – Das kannst du tun
Zähneknirschen im Schlaf ist keine Seltenheit. Vielleicht kennst auch du jemanden in deinem Bekanntenkreis, der nachts mit den Zähnen knirscht. Oder bist du am Ende gar selbst betroffen? Gerade Einzelschläfer haben oft keine Ahnung, dass sie während des Schlafs mit den Zähnen mahlen. Dabei kann Zähneknirschen im Schlaf unangenehme Folgen nach sich ziehen und sollte besser behandelt werden. Wir verraten dir, wieso es zu dem Phänomen kommt und was du tun kannst, um nachts wieder ruhig schlafen zu können.
Ist Zähneknirschen im Schlaf harmlos?
Zähneknirschen im Schlaf klingt zunächst nicht danach, als ob du dir deswegen große Sorgen machen müsstest. Was ist schon dabei, wenn du nachts ein wenig mit den Zähnen knirschst? Ein wenig mit den Zähnen zu mahlen, scheint noch harmlos zu sein, wenn man es mit anderen Marotten wie Schnarchen vergleicht. Doch hinter dem Zähneknirschen steckt mehr als du denkst. Denn Zähneknirschen im Schlaf hat nicht nur Folgen für die Person neben dir, die sich von den knirschenden Geräuschen gestört fühlen könnte, sondern vor allem für dich. Bei dem medizinisch als Bruxismus bezeichneten Phänomen presst der oder die Betroffene die Schneide- und Mahlzähne beim Schlafen mit großer Kraft aufeinander. Nur ganz selten findet das Kieferpressen auch tagsüber statt.
Das Gefährliche: Als betroffene Person merkst du selbst gar nicht, wie stark du dein Gebiss aufeinanderpresst – schließlich bist du nachts nicht wach. Doch durch das permanente Aufeinanderpressen von Ober- und Unterkiefer entstehen enorme Druckkräfte, die den normalen Kaudruck bei weitem übersteigen. Deine Zähne sind das nicht gewohnt und dir drohen langfristig schwere Schäden an der Zahnsubstanz. Im schlimmsten Fall führt Zähneknirschen im Schlaf zum Verlust einiger Zähne.
Wer ist von nächtlichem Zähneknirschen betroffen?
Zähneknirschen im Schlaf ist weiter verbreitet, als du dir vielleicht vorstellen kannst: Tatsächlich weisen die meisten Erwachsenen Abschleifspuren an ihren Zähnen auf, die durch das Knirschen mit den Zähnen entstanden sind – wer hätte das gedacht?! Alle Bevölkerungsgruppen sind von dem Phänomen betroffen. Frauen und Kleinkinder trifft es jedoch besonders häufig. Zumindest haben die Kleinen einen gewissen Vorteil: Bei ihnen hängt nächtliches Zähneknirschen mit dem Einwachsen der Milchzähne zusammen. Hier müssen sich Eltern keine Sorgen machen. Der normale Prozess, bei dem die Milchzähne aufeinander eingeschliffen werden, hört später ganz von selbst wieder auf. Das Zähneknirschen im Schlaf hat für die Kleinen glücklicherweise keine negativen Folgen.
Aber wie merkst du selbst, ob du von Bruxismus betroffen bist? Gerade wenn du ohne Bettpartner oder Bettpartnerin schläfst, kann dich niemand nachts beobachten und auf das Problem hinweisen. In diesen Fällen ist ein Gang zum Zahnarzt sinnvoll, um dich abzusichern. Oft kommt dieser bei einer Routineuntersuchung sogar selbst auf das Problem zu sprechen. Hast du Schleifspuren an den Zähnen oder weist eine vergösserte Kaumuskulatur auf, sind dies starke Indikatoren, dass du nachts mit den Zähnen mahlst.
Welche Ursachen sind für Zähneknirschen im Schlaf verantwortlich?
Hast du in letzter Zeit viel Stress? Zähneknirschen im Schlaf wird häufig in Zusammenhang mit psychischen Belastungen gebracht. Tatsächlich erfüllt das nächtliche Zähneknirschen für die Betroffenen einen Zweck: Es dient als eine wirksame Form, übermäßigen Stress abzubauen. Die Erklärung dahinter ist so simpel wie einleuchtend: Beim Kauen sinkt der Spiegel des Stresshormons Cortisol in unserem Blut.
Doch es ist nicht nur Stress allein, der das Phänomen auslösen kann. Auch bestimmte Medikamente, Atmungsstörungen oder Alkoholkonsum können das nächtliche Zähnepressen auslösen.
Auch wer unter Depressionen oder Angststörungen leidet, ist möglicherweise anfälliger dafür, nachts mit den Zähnen zu knirschen. In einigen Fällen liegt die Ursache jedoch am Gebiss selbst. Wenn du eine Zahnfehlstellung hast oder dein Zahnersatz schlecht sitzt, kann das den Zusammenbiss von Ober- und Unterkiefer behindern und Zähnemahlen fördern. Ob auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, ist bis heute noch nicht ausreichend erforscht.
Was kann ich gegen Zähneknirschen tun?
Gibt es eine Therapie, die gegen Zähneknirschen im Schlaf wirkt? Bruxismus kann man leider (noch) nicht komplett heilen. Aber das ist kein Grund zur Verzweiflung: Durch geeignete Maßnahmen kannst du Zähneknirschen im Schlaf lindern und mögliche Folgen reduzieren:
- Gewöhne dir eine andere Schlafposition als die Bauchlage an. Wenn du auf dem Bauch liegst, strapazierst du deine Kiefermuskulatur sehr und der Unterkiefer rutscht stark nach vorne.
- Heb dir Genussmittel wie Alkohol oder Koffein für besondere Gelegenheiten auf und setze vor dem Zubettgehen lieber auf einen entspannenden Tee als Schlummertrunk.
- Bei stark ausgeprägtem Zähneknirschen im Schlaf kann der Zahnarzt weiterhelfen. Sprich deinen Arzt oder deine Ärztin auf eine Schienentherapie an. Die Experten können dir eine spezielle Aufbissschiene anfertigen, die das Abschleifen deiner Zähne verhindert.
- Entspanne deine Kiefermuskulatur – gerne durch eine wohltuende Kiefermassage oder Wärmebehandlung.
- Stress kannst du mit Entspannungsübungen wie Meditation oder Progressiver Muskelrelaxion eindämmen.
- Fühlst du dich unausgeglichen und angespannt? Dann kann auch Sport vor dem Schlafen helfen, deine Nervosität zu reduzieren.
Wir wünschen dir viel Erfolg dabei, bald wieder ruhig und ungestört zu schlafen!
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