Worauf starkes Schwitzen nachts hinweisen kann

23. Mai 2022

Starkes Schwitzen nachts ist genauso unangenehm wie tagsüber. Wenn du nachts durch starkes Schwitzen aufwachst, weil dir dein Pyjama buchstäblich am Körper klebt, fragst du dich bestimmt, ob das noch normal ist. Stecken hinter deinen nächtlichen Schweißausbrüchen möglicherweise ernsthafte Ursachen wie eine körperliche Erkrankung? Oder ist das Ganze am Ende auf banale Gründe zurückzuführen? Wir verraten dir, worauf starkes Schwitzen nachts hinweisen kann.

Starkes Schwitzen nachts – wenn Nachtschweiß zum Problem wird

 

Alle Menschen schwitzen nachts, denn Schweiß dient unserem Körper als natürlicher Kühlmechanismus. Doch wann werden deine nächtlichen Schweißausbrüche zu viel, sodass man bereits von starkem Schwitzen nachts sprechen kann? Normalerweise verlieren wir im Schlaf zwischen 1 und 2 Liter Wasser. Dieser Feuchtigkeitsverlust ist unbedenklich und macht sich normalerweise nicht sehr deutlich bemerkbar. Deine Matratze und deine Bettlaken saugen den Großteil der Feuchtigkeit auf, sodass du trotz allem ein trockenes Bettklima genießt.

 

Wenn du stärker schwitzt als andere, fällt dir das dagegen im Regelfall auf. Während des Tages schwitzt du vielleicht dein T-Shirt durch, und das Gleiche passiert nachts mit deinem Pyjama und den Bettbezügen. Ständig stehen dir die Schweißperlen auf der Stirn. Möglicherweise hat dich auch deine Bettpartnerin oder dein Bettpartner bereits auf das Problem angesprochen. Starkes Schwitzen nachts kann so weit gehen, dass du morgens erst einmal das Bett abziehen und alle durchgeschwitzten Textilien waschen musst. Eine entspannte Morgenroutine, die dich sanft in den Tag starten lässt, hast du dir sicher anders vorgestellt. Wenn deine Schlafqualität durch die nächtlichen Schweißausbrüche leidet und du nicht mehr die erforderliche Erholung findest, liegen die Nerven wahrscheinlich blank. Was kann dahinterstecken, dass du nachts so stark schwitzen musst?

Warum erlebe ich nachts starkes Schwitzen?

 

Wenn du der Frage auf den Grund gehen willst, warum du nachts stark schwitzen musst, solltest du einmal ganz genau in dich und deinen Körper hineinhören. Vielleicht hast du eine auffällige Veränderung feststellen können, seit du in einen bestimmten Lebensabschnitt wie die Wechseljahre eingetreten bist. Oder du fühlst dich mit einem Male erschöpfter als sonst. Gerade plötzlich auftretende Schweißausbrüche können auf den Beginn einer Erkrankung hinweisen. Wenn du dir unwissentlich einen Infekt wie eine Fiebererkrankung zugezogen hast, erhöht dein Körper im Kampf gegen die Erreger die Körpertemperatur. In Folge dessen stehen dir nachts plötzlich die Schweißperlen auf der Stirn, wo du noch einige Nächte zuvor mit kühlem Kopf süße Träume genießen konntest.

 

Neben harmloseren Infekten können allerdings auch ernsthafte Erkrankungen als Ursache für Nachtschweiß in Frage kommen. Unerklärliche Schweißausbrüche, die mit einer Verschlechterung deines Wohlbefindens einhergehen, solltest du daher immer mit deinem behandelnden Arzt oder deiner Ärztin abklären. Wenn du mit der Therapie gegen die dahintersteckende Erkrankung beginnst, hörst du wahrscheinlich wieder auf, nachts so stark zu schwitzen.

 

nachs abkühlen

Wenn starkes Schwitzen nachts an der Psyche liegt

 

Starkes Schwitzen nachts liegt nicht immer an körperlichen Ursachen. Manchmal ist vielmehr dein Geist aufgewühlt und dieses Ungleichgewicht äußert sich in körperlichen Symptomen wie Nachtschweiß. Stress beispielsweise ist nicht nur der häufigste Grund für Schlafmangel, sondern kann dir im wahrsten Sinne des Wortes nachts die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Wenn Sorgen in deinem Alltag überwiegen, kannst du abends wahrscheinlich schlecht abschalten und nimmst deine Probleme mit ins Bett. Kreisende Gedanken führen nicht nur dazu, dass du schlechter einschlafen kannst, sondern können auch dein vegetatives Nervensystem dazu bringen, im Schlaf vermehrt Stresshormone auszuschütten. Diese halten deinen Körper auf Trab, sodass du stärker schwitzen musst als in Nächten, in denen dir nichts auf dem Herzen liegt.

Lifestylefaktoren, die dich nachts stark schwitzen lassen

 

Liegt starkes Schwitzen nachts immer an einer körperlichen Erkrankung oder psychischem Stress? Manchmal ist tatsächlich dein Lifestyle dafür verantwortlich, dass dir nachts der Schweiß auf der Stirn steht. Nimmst du als Schlummertrunk gerne einmal ein Glas Wein ein? Regelmäßiger Alkoholkonsum kann dich nachts stärker schwitzen lassen und zu unregelmäßigem Schlaf führen. Aber nicht nur bei der Wahl deiner Getränke solltest du aufpassen. Schwere Mahlzeiten sind ebenfalls dafür bekannt, zu nächtlichen Schweißausbrüchen beizutragen. Abends solltest du statt auf scharf gewürzte und üppige Speisen lieber auf leichte Gerichte setzen, die sich schnell verdauen lassen. So kann sich dein Magen-Darm-Trakt nachts entspannen, anstatt Schwerstarbeit leisten zu müssen und deine Körpertemperatur in die Höhe zu treiben.

Wenn das falsche Bettklima zu Schweißausbrüchen führt

 

nachts starkes schwitzenUnd wenn keiner der oben genannten Gründe so richtig auf deine Situation zu passen scheint, du nachts aber dennoch starkes Schwitzen erlebst? Manchmal liegt es schlicht und einfach am falschen Schlafklima, dass dir nachts der Schweiß von der Stirn tropft. Faktoren, die dein Temperaturempfinden nachts beeinflussen, sind:

 

  • Deine Schlafzimmertemperatur: Trotz individuellem Kälte- und Wärmeempfinden schlafen die meisten Menschen bei einer Temperatur zwischen 15 und 18°C am besten.
  • Dein Lüftungsverhalten: Hitze, die sich tagsüber im Schlafzimmer anstaut, solltest du durch angemessenes Lüften vor dem Schlafengehen durch kühlere Luft austauschen.
  • Die Wahl deines Schlafanzugs: Bevorzuge Naturfasern wie Leinen, Seide oder Baumwolle statt Polyester, wenn du Nachtschweiß reduzieren willst.
  • Dein Bettzeug: Sommerbettwäsche aus atmungsaktiven und saugfähigen Materialien lässt dich ein angenehm kühles, trockenes Schlafklima genießen.
  • Die Wahl deiner Matratze: Achte auf eine hochwertige Matratze mit einem atmungsaktiven Kern wie Tonnentaschenfederkernmatratzen, die Feuchtigkeit effektiv von deinem Körper wegleiten, oder Gelschaummatratzen, die dank offenporigem Schaum zu einer optimalen Luftzirkulation beitragen.

 

Vielleicht helfen dir diese Tipps dabei, nachts bald weniger stark zu schwitzen und deine Nachtruhe wieder ganz ungestört genießen zu können. Wir wünschen dir einen kühlen Kopf und erholsame Nächte!

Bildnachweise:

Stokkete / Adobe Stock
Diego Cervo / Adobe Stock
Nathan Dumlao / unsplash.com

Tags: SommerSchlafproblemeSchlaftippsGuter Schlaf
Kategorien: Allgemein, Schlaf gut