Zu wenig Schlaf und seine gesundheitlichen Folgen
Immer wieder hört man von der Bedeutung einer ausreichenden Nachtruhe für unser Wohlbefinden. Doch was genau passiert, wenn wir über einen längeren Zeitraum zu wenig Schlaf bekommen? Wenn du meinst, dass sich Schlafmangel bei dir in körperlichen Folgen bemerkbar macht, ist das keine Einbildung. Hier erfährst du, mit welchen Einbußen du nach zu vielen durchwachten Nächten rechnen musst und was du dafür tun kannst, deine Schlafprobleme zu lösen.
Darum brauchst du ausreichend Schlaf
Schon von Kindesbeinen an haben unsere Eltern uns erklärt, dass guter Schlaf wesentlich für unsere Gesundheit ist. Auch wenn wir länger aufbleiben und noch ein wenig spielen wollten, mussten wir uns der elterlichen Anordnung fügen und uns brav ins Bett gehen. Dass die Sorge vor zu wenig Schlaf tatsächlich begründet ist, wird uns später nur allzu bewusst. Denn eine ausreichende Nachtruhe ist essenziell, damit wir uns fit für die Herausforderungen des Alltags fühlen. Gesunder Schlaf schenkt uns zahlreiche Vorteile:
- Er hilft deinem Körper bei der Regeneration
Wann bleibt deinem Körper Zeit dafür, Zellen, Gewebe und Blutgefäße zu reparieren? Richtig: Immer dann, wenn du nachts deine Augen schließt. Besonders die Tiefschlafphase ist essenziell für körperliche Erholung, denn durch die Ausschüttung bestimmter Hormone stärkt sie unser Immunsystem und macht uns dadurch leistungsfähig für den kommenden Tag.
- Er verbessert deine kognitiven Fähigkeiten
Ob du im Studium ein kniffliges Thema lernen musst oder im Meeting eine Problemlösungsstrategie entwerfen sollst – beide Szenarien fordern einen scharfen Verstand. Und damit dein Gehirn sein volles Potenzial abrufen kann, braucht es nachts eine ausreichend lange Regenerationsphase. Auch um uns Dinge merken zu können, brauchen wir ausreichend Schlaf, damit unser Gehirn das Erlernte im Langzeitgedächtnis speichern kann.
- Er verhilft dir zu guter Laune
Wenn wir mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden sind, liegt das wahrscheinlich daran, dass wir zu wenig Schlaf bekommen haben und am liebsten noch eine Runde weitergedöst hätten. Gut ausgeschlafen dagegen sind wir das Musterbild einer Frohnatur. Wir haben bessere Laune, kommen leichter mit anderen Menschen aus und fühlen uns dadurch glücklicher.
Zu wenig Schlaf schadet der Gesundheit
In unserer modernen Welt geht es oft drunter und drüber und Schlaf wird schnell einmal als Nebensache deklariert. Da ist es wichtiger, der Freundin abends noch zu schreiben, den neuesten Instagram-Post hochzuladen oder bei der Lieblings-Netflix-Serie auf dem neuesten Stand zu bleiben. Doch eine ausreichende Nachtruhe ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Zu wenig Schlaf hat sowohl körperlich als auch psychisch gravierende Folgen, die dir deinen Alltag unnötig erschweren können:
- Stimmungsschwankungen
Wer schon einmal mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf gerissen wurde oder eine durchwachte Nacht hinter sich hat, weiß, dass das ganz gewaltig auf die Nerven schlagen kann. Am nächsten Morgen bringen Kleinigkeiten, die dich ansonsten kalt lassen, deine Emotionen auf einmal zum Überlaufen und ehe du dich versiehst, schnauzt du deine Mitmenschen an. Diese Gereiztheit kommt nicht von ungefähr, sondern kann auf den Schlafmangel zurückzuführen sein. Um mit dir und deiner Umwelt im Reinen zu sein und ein stabiles Nervenkostüm zu haben, ist es daher essenziell, deinen Schlaf zu priorisieren.
- Erkältungsrisiko
Zu wenig Schlaf zu bekommen ist eine schlechte Idee, wenn es darum geht, ein starkes Immunsystem zu bewahren. Bereits wenige durchwachte Nächte machen dich anfälliger für Erkältungs- und Infektionskrankheiten und das kann gerade in der Grippesaison niemand gebrauchen.
- Migräne
Ein Pochen im Hinterkopf, ein Ziehen an den Schläfen und das Gefühl, nicht klar denken zu können: Wenn du unter zu wenig Schlaf leidest, gehört Migräne schon bald zu deinen besten Freunden. Starke Kopfschmerzen beeinträchtigen vor allem deine Konzentrationsfähigkeit und allgemeine Leistungsfähigkeit und können dazu führen, dass du deinen Job nicht ausüben kannst. Die Lösung: Demnächst abends zeitig ins Bett gehen.
- Heißhunger
Zu viel Zeit vor dem Computer oder Fernseher, zu wenig Zeit für Sport… ein paar überschüssige Pfunde landen allzu schnell auf den Hüften. Nicht zuletzt kann Stress-Essen dafür sorgen, dass die Klamotten immer enger werden. Im Kampf gegen die unerwünschten Kilos ist genügend Schlaf ein wichtiger Verbündeter. Raubst du deinem Körper durch eine zu kurze Nachtruhe Energie, holt dieser sich später in Form von kalorienreichen Nahrungsmitteln die fehlende Energie zurück. Es liegt nicht an fehlender Willenskraft, dass du in der Mittagspause nicht am Fast-Food-Laden oder der Candy-Bar vorbeigehen kannst. Vielmehr aktiviert Schlafentzug ein neuronales Belohnungssystem im Gehirn, das den Reiz von ungesunden Nahrungsmitteln erhöht.
- Zivilisationsrankheiten
Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes – diese Zivilisationskrankheiten möchten wir alle nach Möglichkeit vermeiden. Und wie es der Zufall so will, tun wir mit zu wenig Schlaf genau das Gegenteil. Eine ungenügende Nachtruhe erhöht unser Risiko, eine dieser Erkrankungen zu erleiden.
- Blasser Teint
Ein makelloser, strahlender Teint ist ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal. Und dieses verlierst du, wenn dir eine ausreichende Nachtruhe egal ist. Schläfst du zu wenig, verlangsamt sich dein Blutfluss und deine Haut kann nicht mehr optimal versorgt werden. Die Folge: Ein blasser, fahler Teint und dunkle Augenringe. Wenn du nicht im nächsten Vampirfilm mitspielen willst, solltest du daher lieber schnell zum Kopfkissen greifen und das Licht ausschalten.
Das kannst du für besseren Schlaf tun
Oft kann sich Schlafmangel leicht beheben lassen. Solltest du bewusst zu wenig Schlaf bekommen, weil dir andere Dinge wichtiger sind, hat dir unsere Liste vielleicht dabei geholfen, deine Prioritäten einmal zu überdenken. Durch ein besseres Zeitmanagement-System musst du nicht auf deine liebsten Feierabend-Aktivitäten verzichten und kannst dennoch zeitig zu Bett gehen. Aber was tun, wenn du nachts oft wachliegst und nicht so recht weißt, was du für eine bessere Schlafqualität tun kannst? Nicht selten lässt sich eine verlängerte Einschlafphase auf relativ banale Gründe wie Koffeinkonsum, eine anstrengende Sporteinheit vor dem Zubettgehen oder einen emotionalen Erregungszustand zurückführen. Ruhe, Stabilität und Entspannung sind die Voraussetzungen für gesunden Schlaf. Nimm dir die Zeit, entschleunigende Rituale sowie eine auf dich abgestimmte Schlafroutine mit regelmäßigen Einschlafzeiten zu finden, damit du nachts schneller ins Reich der Träume gelangst.
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