WIE SCHLÄFT DIE NACHTEULE? - GLOSSAR
Wie schläft die Nachteule?
Als Taktgeber unseres Körpers bestimmt die innere Uhr zu großen Teilen über den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Produktivphasen. Die Nachteule läuft erst dann zur Höchstform auf, wenn andere bereits müde werden, und macht die Nacht gerne zum Tag. Hier erfahren Sie alles über Nachteulen und wie Ihnen das Wissen um Ihren Schlaftyp dabei helfen kann, Ihren Alltag bewusster zu gestalten.
Inhalt:
Was ist eine Nachteule?
In puncto Schlaf tickt jeder Mensch anders, und zwar von Natur aus. Welchem Schlaftyp wir angehören, ist nämlich in den Genen festgeschrieben. Die Nachteule ist im Gegensatz zur Lerche alles andere als ein Morgenmensch. Sie muss sich einen Wecker stellen, um morgens überhaupt aus den Federn zu kommen, weil die innere Uhr noch auf Schlaf programmiert ist.
Nachteulen sind morgens träge und finden erst gegen Vormittag langsam in den Tag hinein. Am Abend, wenn andere bereits wieder die Müdigkeit packt, laufen sie erst zur Hochform auf. Deswegen bleibt die Nachteule lange konzentriert und hellwach. Sie zählt zu den Menschen, die auch spätabends noch beste sportliche Leistungen bringen können und übersteht Feiern bis zum Morgengrauen ohne Mühe. Üblicherweise geht der Nachttyp erst nach Mitternacht ins Bett und schläft am Wochenende gerne aus.
Welche Vorteile bringt das Wissen um den persönlichen Schlaftypen?
Nachteule oder Lerche – die klassischen Schlaftypen (auch Chronotypen genannt) sind nach Vorbildern aus der Vogelwelt benannt. Sie beschreiben nicht nur das menschliche Schlafverhalten, sondern geben ebenfalls Aufschluss über die individuelle Leistungskurve. Der angeborene Chronotyp hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wann wir besonders aufnahmefähig, kreativ oder wach sind.
Das Wissen, ob Sie zur Nachteule oder Lerche neigen, kann Ihnen dabei helfen, Ihren Alltag an Ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit zu orientieren und bewusster zu gestalten. So können Sie sich besser einschätzen und anspruchsvolle Aufgaben beispielsweise in Ihrer Hochphase erledigen. Außerdem verrät Ihnen der Schlaftyp, wann der ideale Zeitpunkt für die Nachtruhe gekommen ist. Gegen die innere Uhr anzukämpfen, funktioniert nämlich nur bedingt und kann auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen und Schlafstörungen führen.
Auch bei der Jobwahl ist es empfehlenswert, den individuellen Schlaftyp zu berücksichtigen. Die Nachteule profitiert von Berufen mit flexiblen Arbeitszeiten, bei denen sie morgens etwas länger schlafen kann und ist der perfekte Kandidat, um die Spät- oder Nachtschicht zu übernehmen.
Was sagt der Schlaftyp über die Schlafdauer aus?
Der Unterschied zwischen Nachteule und Lerche bezieht sich auf den Zeitpunkt des Schlafs, nicht auf die Schlafdauer. Nachteulen müssen also nicht zwingend zu den Langschläfern gehören, sondern können sich auch nach einer vergleichsweise kurzen Schlafdauer erholt und hellwach fühlen. Die ideale Schlafmenge ist ohnehin von Mensch zu Mensch verschieden und verändert sich im Laufe des Lebens.
Wie kann ich als Nachteule früher aufstehen?
Manche Wissenschaftler sind der Auffassung, dass Nachteulen in der traditionellen Arbeitswelt kategorisch benachteiligt werden. Immerhin erfordern viele Jobs ein frühes Aufstehen und auch die Öffnungszeiten von Ämtern und Behörden orientieren sich an dem klassischen Arbeitszeitenmodell. Da liegt die Frage nahe, ob sich eine Nachteule nicht einfach das Frühaufstehen antrainieren kann.
So einfach ist es leider nicht. Ob Sie zur Nachteule oder zum Morgenmenschen neigen, ist genetische Veranlagung und keine Sache der Gewohnheit. Es ist zwar möglich, mit gewissen Anstrengungen entgegen dem eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus aktiv zu sein. Trotzdem können Sie so keine Bestleistungen abrufen und riskieren Schlafstörungen, wenn Sie sich auf Dauer einen Rhythmus aufzwingen wollen, der nicht Ihrem Schlaftyp entspricht.
Aus einer Nachteule wird also kein Morgenmensch. Trotzdem können Sie dafür sorgen, morgens besser in den Tag zu starten, indem Sie einige Tipps beherzigen. Versuchen Sie, etwas früher als üblich schlafen zu gehen, indem Sie abends Ihre Bildschirmzeit reduzieren und für eine dunkle, ruhige Schlafumgebung sorgen. Beim Aufstehen kann eine feste Morgenroutine helfen. Stellen Sie sich einen Wecker, versuchen Sie morgens eine Extradosis Sonnenlicht zu tanken und belohnen Sie sich mit Ritualen wie einer morgendlichen Tasse Kaffee oder einem leckeren Frühstück.