Wie man ein Schlaftagebuch führt und was es bringt

Warum brauche ich ein Schlaftagebuch?

 

Ausreichend Schlaf ist wichtig, damit wir uns wohlfühlen und leistungsfähig bleiben.  Doch leider ist unser Alltag häufig von Druck und Stress bestimmt. Dies führt für nicht wenige Menschen dazu, dass sie sich andauernd müde und schlapp fühlen. Auch Schlafprobleme können die Folge sein: Entweder fällt ihnen das Einschlafen schwer oder sie schrecken immer wieder aus dem Schlaf hoch. Bei all diesen Problemen kann ein Schlaftagebuch helfen. Denn mithilfe deiner Notizen kannst du dich an die Ursachenforschung machen, warum du dich nicht so energiegeladen fühlst, wie du es dir wünschst. Nicht immer steckt nämlich ein Schlafdefizit hinter deinem Leistungstief. Tatsächlich können viele verschiedene Faktoren dahinterstecken, wenn du dich abgeschlagen fühlst: Vielleicht hast du nach zu viel Koffein oft Durchschlafstörungen, oder aber dein schweres Abendessen behindert deinen Schlaf. Vielleicht ist es aber auch der Schokoriegel in der Mittagspause, der deine Konzentration schmälert und dir unbändige Lust auf ein Nickerchen macht. Diese Zusammenhänge sind uns im Alltag oft nicht klar, da wir ständig den Kopf mit anderen Sachen vollhaben.

 

Welche Vorteile hat ein Schlaftagebuch?

 

Weißt du, wie viel Schlaf du durchschnittlich bekommst? Wer kein Fitness-Armband trägt, hat oft keine genaue Vorstellung vom eigenen Schlafverhalten. Dazu kommt, dass wir häufig jedes Müdigkeitsgefühl auf zu wenig Schlaf zurückführen und daher unbewusst davon ausgehen, weniger zu schlafen, als wir es tatsächlich tun. Damit du dir ein besseres Bild von deinem eigenen Schlafmuster machen kannst, ist das Führen eines Schlaftagebuchs sinnvoll. Es hat nicht nur den Vorteil, dass es dir eine realistische Einschätzung deiner Schlafdauer ermöglicht. Vor allem genießen Personen, die regelmäßig Schlaftagebuch führen, einen angenehmen Beruhigungseffekt, wenn sie feststellen, dass sie in der Regel ausreichend schlafen.  In Nächten mit schlechter oder gestörter Nachtruhe dagegen unterstützt dich das Tagebuch dabei, zu einer besseren Schlafhygiene zu finden. Vielleicht stellst du fest, dass du immer dann schlecht schläfst, wenn du abends Krimiserien schaust, die dich innerlich aufwühlen. Oder dir fällt ein Zusammenhang mit deinem Job auf, wenn du abends nicht abschalten kannst und innerlich schon die To-Do-List für morgen anfertigst. Mit dem Schlaftagebuch kannst du außerdem leicht überprüfen, ob deine Verbesserungsmaßnahmen Wirkung zeigen. Schläfst du wieder besser, wenn du das abendliche Fernsehschauen zum Beispiel durch Handarbeit ersetzt, hast du wertvolle Informationen gewonnen, was dir persönlich zu besserem Schlaf verhilft.

Was sollte ich in meinem Schlaftagebuch notieren?

 

Viele Menschen scheuen sich aus einem einfachen Grund, ein Schlaftagebuch anzufangen: Sie wissen schlicht und einfach nicht, was genau sie alles notieren sollen. Dadurch entsteht schnell ein Überforderungsgefühl, und sie schieben das Tagebuchführen auf die lange Bank, bis sie es schließlich ganz vergessen. Dabei gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen. Bei einem Schlaftagebuch gibt es kein richtig oder falsch. Schließlich ist ein Schlaftagebuch vor allem ein Hilfsmittel, dass dir zu besserem Schlaf verhelfen soll. Manchen reicht es, wenn sie in ihrem Schlaftagebuch vor allem Daten erfassen: Einschlafzeit, Anzahl des Aufwachens während der Nacht, Dauer des Wachliegens, Aufstehzeit am Morgen, Schlafdauer insgesamt.

 

 

Doch während diese Eckdaten hilfreich sind, möchten andere Tagebuchschreiber ihr Schlaftagebuch intensiver zum Erfassen der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt nutzen. Sich abends den Stress von der Seele zu schreiben, kann dabei helfen, mit freiem Kopf ins Bett zu gehen und schneller einzuschlafen. Manche Menschen sind auch von ihrer eigenen Traumwelt fasziniert und planen in ihrem Schlaftagebuch einen Abschnitt eigens für ihre Träume ein, wann immer sie sich an ihre Träume erinnern. Wie umfangreich oder wie rudimentär du dein Schlaftagebuch gestaltest, kommt also letztendlich ganz auf deine persönlichen Vorlieben an und welche Informationen dir persönlich wichtig sind, um Erkenntnisse über dein Schlafverhalten zu gewinnen. Übrigens: Im Internet finden sich viele Vorlagen für ein Schlaftagebuch, von denen du dich inspirieren lassen kannst.

Wie lange sollte ich ein Schlaftagebuch führen?

 

Wie lange du dein Schlaftagebuch führen solltest, hängt davon ab, welches Problem du damit lösen möchtest. Nutzt du dein Schlaftagebuch beispielsweise dazu, um deiner chronischen Müdigkeit auf die Schliche zu kommen, solltest du mindestens eine, besser noch zwei Wochen wichtige Daten zu deinen Schlafgewohnheiten darin notieren. Wünschst du dir dagegen ein umfangreicheres Bild, solltest du dein Schlaftagebuch dagegen mindestens vier Wochen lang führen. Schlafmediziner empfehlen bei hartnäckigen Schlafproblemen sogar, solange nicht mit dem Tagebuch aufzuhören, bis das Problem gelöst wurde. Wieder anders sieht es aus, wenn dein Schlaftagebuch für dich zu einem schönen abendlichen Ritual geworden ist und du auch das Erfassen deiner Gedanken darin schätzt. Dann spricht nichts dagegen, dein Schlaftagebuch fürs Journaling weiter zu nutzen, auch wenn du ansonsten glücklich mit deiner Schlafqualität und -dauer bist.