Getrennte Betten: Gut oder schlecht für den Schlaf?
Getrennte Betten gelten als Beziehungskiller, aber sind sie auch schlecht für deinen Schlaf? Fakt ist: Die Qualität deiner Nachtruhe kann sich entscheidend verändern, wenn du nicht mehr mit einer anderen Person im gleichen Bett schläfst. Lohnt es sich also am Ende, in ein Einzelbett umzuziehen? Wir verraten dir, ob getrennte Betten dir wirklich zu besserem Schlaf verhelfen oder ob du getrost in deinem Doppelbett bleiben kannst.
Getrennte Betten für besseren Schlaf?
Getrennte Betten in einer Partnerschaft sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Schließlich gilt das gemeinsame Schlafzimmer als Ort der Nähe und Geborgenheit – und somit als Symbol einer innigen Beziehung. Da verwundert es nicht, dass viele Emotionen im Spiel sind, wenn die Partnerin oder der Partner plötzlich eine Veränderung der gemeinsamen Schlafgewohnheiten anstoßen will. Werden die Beweggründe für getrennte Betten nicht ausreichend kommuniziert, steht schnell die Schlussfolgerung im Raum: „Er oder sie liebt mich nicht mehr“.
Meistens geht es jedoch nicht um veränderte Gefühle, sondern schlicht und ergreifend um den Wunsch nach besserer Erholung. Denn lautes Schnarchen, verschiedene Zubettgehzeiten oder ständiges Herumwälzen sind nur einige der Störfaktoren, die der Schlaf zu zweit mit sich bringen kann. Wie ein gelungener Kompromiss für alle aussehen kann, die auf das gemeinsame Schlafzimmer nicht verzichten möchten, zeigt das Schlaraffia Boxspringbett Silence. Nun möchten wir das Thema getrennte Betten einmal von einer anderen Seite beleuchten: Was sagt die Schlafforschung über getrennte Schlafzimmer und wie wirkt es sich auf unsere Schlafqualität aus, wenn wir das Bett ganz für uns allein haben?
Einzelbett für Sie und Doppelbett für Ihn?
Evolutionsbiologisch betrachtet hatte der Schlaf von Frau und Mann von jeher einen verschiedenen Charakter. So waren Frauen lange Zeit für das Wohl ihrer Sippe zuständig, was sowohl den Tag als auch die Nacht einschloss. Damit der Mann am nächsten Morgen gut ausgeruht auf die Jagd gehen konnte, musste sich die Frau nachts um all seine Belange kümmern. Die dafür notwendige Wachsamkeit brachte jedoch eine gewisse Anspannung mit sich. Genau dieser „Aufpassermodus“ soll auch heutzutage noch getriggert werden, wenn sich nachts eine andere Person in unmittelbarer Nähe befindet. Um besser entspannen zu können, scheint es aus evolutionsbiologischer Sicht daher sinnvoll zu sein, wenn Frauen alleine schlafen.
Männer dagegen, für die es auf der Jagd überlebensnotwendig war, sich auf den Schutz ihrer Kameraden zu verlassen, träumen am besten in Gesellschaft. Machen getrennte Betten also wissenschaftlich gesehen nur Sinn für Frauen? In der Realität ist das Thema weitaus komplexer, denn während einige Frauen tatsächlich besser schlafen, wenn sie alleine sind, machen andere Frauen die Aussage, dass sie besseren Schlaf genießen, wenn ihr Partner im selben Bett schläft.
Wie schneidet der Paarschlaf im Schlaflabor ab?
2020 veröffentlichte ein Forscherteam des Universitätsklinikums Kiel eine Mini-Studie, die aufhorchen ließ: Demzufolge sorgt der gemeinsame Schlaf mit dem Partner für eine Verbesserung von geistiger Gesundheit und Kreativität. In der im Journal "Frontiers of Psychiatry“ veröffentlichten Mini-Studie wurden 12 Paare für 4 Nächte ins Schlaflabor geschickt. Dabei schliefen sie phasenweise alleine sowie zusammen. Das Ergebnis: Bei gemeinsam schlafenden Paaren fiel der REM-Schlaf länger aus, was positive Auswirkungen auf die emotionale Stabilität haben könnte. Gleichzeitig schliefen die Paare im gemeinsamen Bett unruhiger. Zudem deckten sich die Testergebnisse nicht mit dem Empfinden der Probanden. Einige, die im gemeinsamen Bett objektiv nicht gut geschlafen hatten, fühlten sich am nächsten Morgen dennoch gut erholt. Und andere, die mit Bettpartner objektiv besser geschlafen hatten, berichteten beim Aufwachen von erhöhter Müdigkeit.
Aufgrund der kleinen Teilnehmergruppe sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung – erkenntnisreich sind sie dafür allemal. So zeigte sich, dass auch emotionale Faktoren wie die Qualität der Beziehung Einfluss darauf hatten, wie stark die Paare ihre Schlafmuster aufeinander abstimmten. Je besser die Beziehung, desto stärker synchronisierten die Probanden ihre Bewegungen im Schlaf.
Warum dein eigenes Schlaferlebnis letztendlich entscheidend ist
Bei der Frage, ob getrennte Betten für eine bessere Schlafqualität sorgen, gibt es keine pauschale Antwort. Schließlich ist jede Paarbeziehung einzigartig – und so kann die Antwort in einigen Fällen Ja und in anderen wiederum Nein heißen. Die Schlafforschung hat noch viele offene Fragen zu beantworten, wenn es um den Paarschlaf geht. Vielleicht liegt der Schlüssel zu sorglosem Träumen am Ende darin, dass du in deiner Partnerschaft einmal genauer hinsiehst: Tut euch der gemeinsame Schlaf gut und genießt ihr das Gefühl der Behaglichkeit und Nähe zu dem anderen? Oder wird euer Liebesglück von der negativen Erfahrung überlagert, dass euer unterschiedlicher Schlafrhythmus vermehrt zu nächtlichen Ruhestörungen führt?
Letztendlich kommt es darauf an, dass für beide Partner ein erholsamer Schlaf im gemeinsamen Bett gewährleistet ist. Nur wenn sich beide von euch im Doppelbett wohlfühlen, könnt ihr den gemeinsamen Schlaf vollends genießen. Und allen, die eine „Schlaftrennung“ als bereichernd für ihre Beziehung erleben, möchten wir raten, sich von traditionellen Vorstellungen über funktionierende Beziehungen loszumachen. Denn letztendlich ist es nicht allein der gemeinsame Schlafplatz, der eine erfüllende Beziehung garantiert, sondern es zählen vor allem das liebevolle Miteinander und euer beider Zufriedenheit in der Beziehung.
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