Endlich durchschlafen mit der chinesischen Organuhr
Die chinesische Organuhr deckt Schlafgeheimnisse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin auf. Kenntnisse über die Abläufe in den einzelnen Organen sollen dabei helfen, die Prozesse des Körpers Tag und Nacht optimal zu unterstützen. So soll es zum Beispiel möglich sein, die Schlafqualität zu verbessern und entspannter durchzuschlafen.
Die chinesische Organuhr einfach erklärt
Wachst du nachts häufig zur gleichen Zeit auf und fragst dich, was wohl dahintersteckt? Die chinesische Organuhr soll Antworten auf dieses Phänomen geben! Das Konzept der Organuhr hat seinen Ursprung in der jahrtausendealten Traditionellen Chinesischen Medizin, die den Menschen ganzheitlich betrachtet. Diese Art der Medizin – häufig als TCM abgekürzt – beruht vor allem auf drei Aspekten: den fünf Elementen, den Gegensätzen des Yin und Yang sowie dem Qi. Letzteres wird auch als Chi bezeichnet und beschreibt die Energie, die laut der Traditionellen Chinesischen Medizin den Körper durchströmt. Die Vorstellung ist: Störungen im normalen Fluss der Energie haben körperliche Beschwerden zur Folge. Die TCM versucht daher, das Energie-System wieder in ein Gleichgewicht zu bringen und damit die Gesundheit des Körpers zu fördern.
Die chinesische Organuhr beschäftigt sich mit der Funktion einzelner Organe und ihrem Zusammenspiel im menschlichen Körper. Nach der Lehre der chinesischen Organuhr wird der menschliche Körper regelmäßig in einem 24-Stunden-Rhythmus von dem Qi, also der Energie des Lebens, durchströmt. Das Qi zirkuliert in 12 Hauptleitbahnen, den sogenannten Meridianen, und versorgt jedes Organ zu einer bestimmten Uhrzeit mit Energie. So verrät dir die Organuhr, welches Organ zu einer bestimmten Uhrzeit besonders aktiv ist und dadurch möglicherweise für Beschwerden oder eine unruhige Nacht sorgen. Das bewährte Wissen um die natürlichen Mechanismen unseres Körpers kannst du dir gezielt zunutze machen, um Schlafproblemen vorzubeugen und von mehr Energie im Alltag zu profitieren.
Die chinesische Organuhr – Was dein Körper dir mitteilen möchte
Ein Blick auf die chinesische Organuhr offenbart, welche Organe zu welcher Uhrzeit besonders aktiv sind – daher auch die Anordnung in Form einer Uhr. Ob Probleme mit Leber, Lunge oder Herz – kleine Alltagsbeschwerden können sich so eventuell auch ohne Medikamente in den Griff kriegen lassen, und selbst Schlafstörungen sollen anhand der chinesischen Organuhr erklär- und damit behebbar sein.
Nächtliche Phasen der chinesischen Organuhr
Unser Schlaf ist für verschiedene Organe sehr wichtig. Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr beispielsweise beginnt die Entspannungsphase des Körpers, in der sich Herzfrequenz und Blutdruck senken. Die Gallenblase unterstützt die Leber, die zwischen 1 Uhr und 3 Uhr nachts auf Hochtouren arbeitet, um den Körper zu entgiften. In dieser Phase braucht der Körper Ruhe, damit die Leber ihre Aufgabe erfüllen kann. Von 3 Uhr bis 5 Uhr findet der Reinigungsprozess der Lunge statt – ein wichtiger Prozess für den gesamten Körper! In den Morgenstunden von 5 Uhr bis 7 Uhr – der Dickdarm-Phase – wachen wir langsam auf. Zu dieser Zeit leistet der Dickdarm seine Entgiftungsarbeit.
Tag-Phasen der chinesischen Organuhr
Auch am Tag, wenn du wach bist, ist jedem Organ eine Phase zugeordnet, in der die Energie dort am stärksten ist: Früh am Morgen, von 7 Uhr bis 9 Uhr, arbeitet der Magen besonders stark. In dieser Zeit konzentriert der Körper seine Energie auf die Verdauung – ideal, um zu frühstücken. In den nächsten zwei Stunden fließt die Energie besonders durch die Milz. Dieses Organ hat Auswirkungen auf dein Blut: Eine vermehrte Produktion von weißen Blutkörpern steigert zum Beispiel deine Denkleistung. Zur Mittagszeit durchfließt der Qi das Herz am stärksten. In der Vorstellung der TCM ist es in dieser Herz-Phase besonders wichtig, die Nähe von Mitmenschen zu suchen, um neue Energie zu sammeln. Also verbringe deine Mittagspause mit Kollegen und Kolleginnen oder nutze die Pause, um Freunde zum Essen zu treffen.
Das nächste Organ auf der chinesischen Organuhr ist der Dünndarm. Von 13 Uhr bis 15 Uhr solltest du deinem Körper etwas Ruhe geben – dann verdaut der Darm das Essen vom Mittag. Etwas Schlaf ist zu dieser Zeit eine gute Möglichkeit, den natürlichen Fluss der Energie zu unterstützen, sofern du die Möglichkeit hast, einen Mittagsschlaf zu machen. In der nächsten Phase – von 15 Uhr bis 17 Uhr – arbeitet ein anderes Organ auf Hochtouren: die Blase. Da der Qi gleichzeitig auch die Arbeit der Nieren stimuliert, scheidet der Körper in dieser Phase Abfallstoffe aus. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Energiehöhepunkt der Blase die beste Zeit, um dich sportlich zu betätigen. Beachte auch: Beim Sport ist Trinken gesund! Die chinesische Medizin rät dir dafür zu Tee oder Wasser.
Und obwohl Sport hungrig macht: Die chinesische Organuhr besagt, dass du in der nächsten Zeit nur leichte Mahlzeiten zu dir nehmen solltest. Bring deine Seele mit Yoga in Gleichgewicht, während die Energie das nächste Organ – nämlich deine Niere – von 17 Uhr bis 19 Uhr durchfließt.
Wenn der Tag sich langsam dem Ende zuneigt, strömt zunehmend Energie durch den Herzbeutel-Meridian – auch Perikard genannt. Die TCM rät, in der Perikard-Phase nur leichte Mahlzeiten ohne viel Fett zu essen. Sie empfiehlt außerdem, sich den Emotionen in deinem Leben zuzuwenden: Zeit für Familie und Freunde ist von 19 Uhr bis 21 Uhr besonders gut für die Gesundheit. Das gilt weiterhin für die Zeit vor dem Schlafen: Denn zu später Stunde – von 21 Uhr bis 23 Uhr – sammelt sich die Energie im Dreifacherwärmer. Dieser Meridian der Traditionellen Chinesischen Medizin umfasst das, was wir heute als Stoffwechsel bezeichnen. Unterstützen kannst du ihn auch mit zwischenmenschlichem Kontakt. In den letzten Zügen des Tages solltest du aber auf Ruhe achten und dich von Stress frei machen. Du kannst den Abend zum Beispiel entspannt mit einer Tasse Tee ausklingen lassen.
Die Schlafqualität mit der chinesischen Organuhr verbessern
Wie kannst du nun mit Hilfe der chinesischen Organuhr ablesen, was dein Körper dir anhand bestimmter Symptome mitteilen möchte? Wachst du beispielsweise häufig in der Zeit zwischen 3 und 5 Uhr morgens auf, ist es ratsam, deiner Lunge mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Du kannst deinen Körper bei der Sauerstoffversorgung unterstützen, indem du je nach persönlicher Vorliebe dein Schlafzimmer kurz vor dem Zubettgehen kräftig durchlüftest oder bei offenem Fenster schläfst. Im Sommer kann eine Klimaanlage im Schlafzimmer für die nötige Abkühlung sorgen – achte dabei unbedingt auf die richtige Bedienung und stelle deine Klimaanlage nicht zu niedrig ein. So hilfst du der Lunge beim Atmen und kannst eine längere Zeit schlafen, ohne aufzuwachen.
Du wachst eher zwischen 1 und 3 Uhr auf? Dann hast du deine Leber durch übermäßigen Alkohol- oder Nikotinkonsum möglicherweise überfordert. Die beste Lösung: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin können Probleme mit dem Schlaf beseitigen. War deine letzte Mahlzeit zu spät oder zu schwer, kann das ebenfalls zu unterbrochenem Schlaf führen. Denn nachts ist deine Verdauung nicht so aktiv wie am Tag. So kann unverdautes Essen im Magen dazu führen, dass du nicht gut schlafen kannst. Daher ist es sinnvoll, am Tag verstärkt auf Lebensmittel zu setzen, die einen ruhigen Schlaf fördern, wenn du zu dieser Zeit häufig aus dem Schlaf schreckst. So kann die chinesische Organuhr deine Schlafroutine optimieren und dafür sorgen, dass du bald wieder entspannt durchschlafen kannst.
Allgemein gilt: Die chinesische Organuhr liefert dir Ansätze, wie du dein Leben an den natürlichen Kreislauf deines Körpers anpassen kannst. Die Umstellung fordert von manchen zunächst Zeit und Arbeit. Wer aber das Wissen um die einzelnen Organe in seinem Alltag beachtet, kann die aktiven beziehungsweise inaktiven Zeiten effektiv nutzen. So kann die traditionelle Medizin Asiens helfen, mit mehr Energie und Leichtigkeit durch den Tag zu kommen und eine bessere Schlafqualität zu erleben!
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