Sagt den Hausstaubmilben den Kampf an – Tipps für ein reines Bett
Sie sind so winzig, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, können aber trotzdem großen Ärger verursachen: Hausstaubmilben. Leidest du auch unter einer Hausstauballergie? Mit ein paar einfachen Tipps kannst du dein Schlafzimmer und vor allem dein Bett von Staub und der Hausstaubmilbe befreien, um möglichst ruhigen Schlaf zu genießen und den lästigen Effekten deiner Allergie etwas vorzubeugen.
Was sind Hausstaubmilben?
Beinahe jeder hat schon einmal von Hausstaubmilben gehört, aber weißt du, was für eine Art Tierchen die Milbe genau sind? Die Hausstaubmilbe zählt zu den Spinnentieren und wird lediglich 0,1 bis 0,5 mm „groß“. Daher sind die winzigen Tiere erst unter einem Mikroskop erkennbar. Die Lebensdauer einer Milbe beträgt etwa einen Monat. Bei sehr guten Bedingungen – etwa hoher Luftfeuchtigkeit und viel Wärme – können Hausstaubmilben aber sogar bis zu 100 Tage alt werden. Als Nahrung dienen der Milbe Schimmelpilze und vor allem Hautschuppen. Daher mögen Milben Möbel und besonders Betten so gerne: hier verliert der Mensch Hautpartikel und noch dazu herrscht ein warmes Klima. Auch, wenn es keine schöne Vorstellung ist, dass wir unser Bett mit Milben teilen, sind diese grundsätzlich ungefährlich für den Menschen. Nur bei Menschen mit einer Allergie gegen Hausstaubmilben treten körperliche Reaktionen auf.
Was ist eine Hausstaubmilbenallergie?
Tatsächlich ist man bei einer Hausstaubmilbenallergie nicht gegen die Milben selbst allergisch, das Allergwn liegt nämlich eigentlich in deren Ausscheidungen. Diese sind im Hausstaub enthalten, weshalb man häufig einfach von einer Hausstauballergie spricht. Die Allergene sind zwar auch im Körper der Milben zu finden, hauptsächlich aber in deren Kot. Indem der Hausstaub aufgewirbelt wird, fliegt der Milbenkot durch die Luft und kann so in die Atemwege und auf die Schleimhäute der Augen und der Nase gelangen. Bei Allergikern löst dies eine allergische Reaktion aus.
Die Arten der allergischen Reaktion können je nach Person variieren, häufig sind sie aber mit folgenden Symptomen verbunden:
- Niesanfälle
- Verstopfte oder laufende Nase
- Juckende oder tränende Augen
- Atemprobleme und Asthma
- Halsschmerzen
- Husten
- Juckreiz und Ausschlag auf der Haut
Diese Symptome werden von Antikörpern, wie zum Beispiel Immunglobulin E (IgE) zur Bekämpfung der Allergie verursacht. Wenn du die Vermutung hast, du könntest unter einer Hausstaubmilbenallergie leiden, solltest du beim Arzt einen Allergietest machen. So findest du heraus, ob tatsächlich die Milben verantwortlich sind für deine Beschwerden und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Falls es keine Allergie gegen Milben bzw. Hausstaub ist, hast du nach dem Test zumindest die Gewissheit, welche Allergie dich plagt und kannst viel effektiver dagegen vorgehen.
Was kann man gegen Hausstaubmilben tun?
Zunächst einmal: Hausstaubmilben gibt es in jedem Haushalt, sie sind also kein Zeichen für mangelnde Hygiene. Die Hausstaubmilbe lebt – wie ihr Name vermuten lässt – im Hausstaub. Milben ernähren sich von Hautschuppen und Schimmelpilzen. Überall dort, wo Staub gut hängen bleiben kann, finden sich besonders viele Milben. Das sind zum Beispiel Teppiche, Polstermöbel – und Matratzen. Und wie wir alle wissen: egal, wie gründlich man putzt, den Hausstaub und somit auch die Hausstaubmilbe wird man leider nie komplett los.
Gegen die unliebsamen Milben hilft vor allem eins: Bettwäsche und Matratzenbezug regelmäßig waschen. Also runter mit allen Bettbezügen und ab in die Waschmaschine! Damit die Milben abgetötet und ihre Allergie auslösenden Ausscheidungen sowie Staub und andere Bakterien aus den Stoffen entfernt werden, solltest du die Wäsche bei mindestens 60 °C waschen.
Eine weitere Möglichkeit, um die Hausstaubmilben loszuwerden, ist Kälte. Auch die tötet die Milben ab. Allerdings müsstest du dein Bettzeug dafür mindestens 24 Stunden in die Kühltruhe legen. Dafür reicht der Platz meistens zwar nicht aus, die Lieblingskuscheltiere deiner Kinder kannst du auf diese Weise aber zum Beispiel ziemlich gut von Milben befreien.
Tipps im Kampf gegen Hausstaubmilben
Es gibt noch einige weitere Tipps, die dabei helfen, dass sich die Hausstaubmilben im Bett und in der Wohnung nicht zu stark vermehrt und dir so helfen deine Allergie in Grenzen zu halten.
Tipp #1 gegen Hausstaubmilben: Raumklima im Schlafzimmer
Da Milben warme, feuchte Temperaturen lieben, solltest du auf ein ausgeglichenes Raumklima im Schlafzimmer achten. Mehr als 18 °C sollte die Temperatur nicht betragen. Denk also aufjedenfall daran, regelmäßig frische Luft ins Zimmer zu lassen. Außerdem solltest du die Luftfeuchtigkeit nicht durch Luftbefeuchter erhöhen. Dadurch können sich leichter Schimmelpilze bilden, von denen sich die Hausstaubmilben ernähren.
Tipp #2 gegen Hausstaubmilben: Matratze austauschen
Auch atmungsaktive Matratzen oder das regelmäßige Waschen des Matratzenbezuges können nicht verhindern, dass sich mit der Zeit Milben darin sammeln. Aus hygienischen Gründen solltest du daher nach spätestens acht Jahren deine alte Matratze gegen eine neue Matratze austauschen.
Tipp #3 gegen Hausstaubmilben: Regelmäßig waschen
Denk daran, nicht nur die Bettbezüge zu waschen. Auch Bettdecke und Kissen sollten alle drei Monate in die Waschmaschine kommen, um übermäßigen Staub und der Vermehrung der Milbe etwas entgegenzuwirken. Bei Schlaraffia sind alle Matratzenbezüge abnehmbar, sodass du auch diese regelmäßig reinigen kannst.
Tipp #4 gegen Hausstaubmilben: Ventilator und Co. sind tabu
Damit der Hausstaub nicht im Schlafzimmer und der kompletten Wohnung verteilt wird, solltest du jegliche Form von Ventilatoren, Klimaanlagen oder Heizlüftern nicht jeden Tag, sondern nur dann, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt, nutzen. Denn sonst wird durch die zirkulierende Luft der Staub und somit das Allergen im Kot der Milben aufgewirbelt. Für ein angenehmes Raumklima empfiehlt sich eher tägliches Stoßlüften am Morgen und am Abend. So kommt ebenfalls frische Luft ins Zimmer.
Tipp #5 gegen Hausstaubmilben: Mit Schlafanzug schlafen
Ein Schlafanzug wirkt wie eine zusätzliche Barriere zwischen den Milben in der Matratze und ihrer Nahrung. Hautschuppen und auch Schweiß werden vom Schlafanzug aufgefangen und landen nicht direkt auf dem Betttuch, sind also für die Hausstaubmilbe zunächst schwieriger zu erreichen. Wichtig ist aber natürlich auch hier, dass du den Schlafanzug regelmäßig wäschst.
Tipp #6 gegen Hausstaubmilben: Auf offene Schränke verzichten
Wer allergisch auf Hausstaub reagiert, greift im Schlafzimmer lieber auf geschlossene Schränke zurück. Ein großes, offenes Bücherregal oder ein offener Kleiderschrank sehen zwar toll aus, sind für Allergiker aber keine ideale Wahl. Auf offenen Flächen kann sich nämlich leichter Staub ansammeln, der einer Milbe mehr Raum zum Leben bietet.
Tipp #7 gegen Hausstaubmilben: Glatte Böden und Polster
Wenn deine Hausstauballergie besonders stark ist, solltest du das bei der Wahl des Bodenbelags und der Polstermöbel berücksichtigen. Sofas und Sessel mit Lederbezug bieten den Milben keinen guten Lebensraum. Teppichboden sollte ebenfalls vermieden werden. Regelmäßig Staubsaugen und feucht Wischen ist bei glatten Fußböden aber ein Muss, damit der Staub beseitigt wird.
Tipp #8 gegen Hausstaubmilben: Keine Haustiere im Bett
So gerne du deinen vierbeinigen Begleiter hast, vom Bett solltest du Tiere, egal ob Hund, Katze oder Kaninchen so gut es geht fernhalten. Denn auch dein Haustier strahlt Wärme aus und verliert mit den Fellhaaren Hautschuppen, die den Hausstaubmilben Nahrung liefern.
Tipp #9 gegen Hausstaubmilben: Kuscheltiere waschen
Ein Lieblingskuscheltier hat jedes Kind, oder? Leider werden die Kuscheltiere beim Waschen oft vergessen, obwohl sie Hausstaubmilben ebenfalls einen guten Rückzugsort bieten. Deshalb sollten die Kuscheltiere allergischer Kinder in der Waschmaschine gereinigt werden, um mögliche Allergene zu entfernen. Wenn das Stofftier einen Waschgang bei 60°C nicht aushält, kannst du es vorher 12 Stunden in die Tiefkühltruhe legen und danach bei geringerer Temperatur waschen, das hilft auch angesammelten Hausstaub und darin lebende Milben loszuwerden. Alternativ kannst du die Milben auf dem Stofftier auch durch das Trocknen im Wäschetrockner abtöten.
Tipp #10 gegen Hausstaubmilben: Staubsaugen
Zwar lassen sich nie alle Hausstaubmilben aufsaugen, dennoch ist regelmäßiges Staubsaugen hilfreich, um Staub und somit die Anzahl der Milben zu reduzieren. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein Staubsauger mit hohem Staubrückhaltevermögen und Feinstaubfilter, damit möglichst wenig Staubpartikel und Allergene durch die Lüftung wieder in den Raum gelangen.
Wir hoffen, unsere Tipps helfen dir dabei, mit einem guten Gefühl und ohne Allergie-Symptome deinen Schlaf genießen zu können!
Bildnachweise:
Andrea Piacquadio / pexels.com
Elina Upmane / unsplash.com
Rodnae Productions / pexels.com
Julia Kuzenkov / unsplash.com