Mit nassen Haaren schlafen – eine gute Idee?
Eine heiße Dusche oder ein warmes Schaumbad vor dem Schlafengehen sind wohltuend und wunderbar entspannend. Manchmal überkommt uns dabei eine angenehme Müdigkeit, sodass wir versucht sind, hinterher mit nassen Haaren schlafen zu gehen. Was ist schließlich schon dabei, wenn man einmal die Haare nicht föhnt und im nassen Zustand belässt? Wir verraten dir, warum das Schlafen mit nassen Haaren lieber eine Ausnahme bleiben sollte, wenn du deine Kopfhaut schonen und Haarbruch vermeiden möchtest.
Mit nassen Haaren schlafen gehen: Schädlich oder keine große Sache?
Wer liebt nicht das Gefühl, sich nach einem anstrengenden Tag eine entspannende Dusche oder ein Schaumbad zu gönnen? Doch während alle mit kurzen Haaren hinterher auf der Couch relaxen können, weil ihre Haare schnell von selbst trocknen, haben viele Frauen mit einem Dilemma zu kämpfen. Sollen sie ihre feuchten Haare vor dem Schlafengehen noch föhnen? Schließlich haben uns unsere Eltern früher eingebläut, dass wir nie mit nassen Haaren ins Bett gehen sollen, weil dies negative Konsequenzen nach sich ziehen kann. Trotzdem ist die Versuchung manchmal groß, uns einfach nach dem Duschen direkt in unsere gemütlichen Betten zu kuscheln. Gerade, wenn du eine lange Mähne dein Eigen nennen kannst, fehlt es dir vielleicht an Zeit und Lust, die Haare vor dem Schlafengehen immer komplett trocken zu föhnen. Ist das Schlafengehen mit nassen Haaren wirklich so schädlich oder handelt es sich dabei am Ende nur um einen Mythos?
Was passiert, wenn du mit nassen Haaren ins Bett gehst?
Bist du todmüde direkt ins Bett gefallen und hast vergessen, vorher deine Haare zu föhnen? Aus folgenden Gründen raten wir dir, lieber nicht mit nassen Haaren schlafen zu gehen:
1. Spliss: Er ist der Alptraum eines jeden Langhaarmädchens: Die sorgsam gezüchteten langen Haare entwickeln an den Enden Spliss und werden anfällig für Haarbruch. Nicht nur wenn du dein Haar zu oft colorierst, kannst du die empfindliche Haarstruktur schädigen. Auch wenn du dein Haar im nassen Zustand belässt, um anschließend ins Bett zu gehen, riskierst du, dass deine tollen Haare abbrechen. Denn nasse Haare sind deutlich empfindlicher und die Reibung, wenn du deinen Kopf auf dem Kopfkissen herumdrehst, kann zu abgebrochenen Strähnen führen. Wenn du deine makellose Frisur behalten willst, solltest du daher möglichst immer mit trockenen Haaren schlafen gehen.
2. Kopfhautprobleme: Abends die Haare nicht zu trocknen, führt dazu, dass auch deine Kopfhaut feucht bleibt. Dadurch schaffst du leider den idealen Nährboden, damit sich Bakterien und Pilze ausbreiten können. Denn die Erreger lieben das feuchtwarme Klima, dass sie auf einem feuchten Kopfkissen in Kombination mit einer nassen Kopfhaut vorfinden. Durch die Wärme und Feuchtigkeit steigt das Risiko für Pilzinfektionen auf der Kopfhaut. Dies kann zu Schuppen führen, die für viele ein ästhetisches Problem darstellen, das sie lieber vermeiden wollen. Wenn deine Kopfhaut besonders sensibel ist, kannst du sogar eine Dermatitis, eine Entzündung der Haut, entwickeln. Wenn das nicht Motivation genug ist, die Haare immer zu trocknen, um ein gesundheitliches Risiko zu vermeiden!
3. Erkältungsgefahr steigt: Erkältungen werden normalerweise von Viren ausgelöst, weswegen du nicht zwangsweise krank wirst, nur weil du die Haare über Nacht nicht getrocknet hast. Doch beim Schlafen mit nassen Haaren erleichterst du es den Viren möglicherweise, in deine Schleimhäute zu gelangen. Denn sie führen dazu, dass wir vermehrt Kälte empfinden und unsere Kopfhaut auskühlt, wodurch sich unsere Schleimhäute zusammenziehen. In diesem Zustand sind sie möglicherweise nicht mehr so gut in der Lage, den normalen Abwehrmechanismus unseres Körpers aufrechtzuerhalten.
Was kann ich tun, wenn sich das Schlafen mit nassen Haaren nicht vermeiden lässt?
Manchmal haben wir trotz besseren Wissens einfach nicht die Möglichkeit, unsere Haare vor dem Zubettgehen zu trocknen. Folgende Tipps zur Schadensbegrenzung sorgen dafür, dass du ab und an trotzdem mit nassen Haaren schlafen kannst, ohne negative Folgen befürchten zu müssen:
- erwende beim Duschen einen Conditioner: Wenn wir unsere Haare reinigen, öffnen wir die Schuppenschicht. Dies macht das Haar anfälliger für Schäden, weshalb es wichtig ist, nach dem Shampoo einen Conditioner zu verwenden. Er macht dein Haar seidig schön, indem er die Schuppenschicht schließt, sodass sie wieder eng anliegt.
- Entwirre dein Haar vorsichtig mit den Fingern: In nassem Zustand kannst du dein Haar sanft mit deinen Händen entwirren. Kämme und Bürsten solltest du dagegen vermeiden, denn damit kann es zu Haarbruch kommen.
- Haare antrocknen lassen: Auch wenn keine Zeit mehr fürs Föhnen bleibt, trockne dein Haar zumindest etwas an der Luft an oder verwende ein Microfasertuch, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen.
- Schütze dein Haar mit Haaröl: Wenn deine Haare feucht sind, kannst du eine kleine Menge eines Haaröls in die Längen geben, das sich wie ein Schutzmantel um dein Haar legt und es über Nacht schützt.
- Zopf flechten: Um die Reibung der nassen Haare auf dem Kopfkissen zu reduzieren, hilft es, dein langes Haar vor dem Schlafengehen zu einem lockeren Zopf zu flechten.
- Kopfkissen austauschen: Auf einem feuchten Kopfkissen finden Pilze die idealen Bedingungen, um sich zu vermehren. Damit sich keine Bakterien und Erreger ansammeln können, solltest du am nächsten Morgen dein Kissen waschen und durch ein frisches ersetzen. Dadurch genießt du ein herrliches Frischegefühl und kannst sorglose Träume genießen.
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