Im Sommer draußen schlafen – 5 Tipps

06. Juni 2024

Eigentlich geht nichts über ein gemütliches Bett. Doch in milden Sommernächten kann es eine aufregende Abwechslung sein, einmal eine Nacht unter freiem Himmel zu schlafen und die Sterne anzuschauen. Damit du gemütlich draußen schlafen kannst und beim Aufwachen keine Verspannungen oder Rückenschmerzen dein Schlaferlebnis trüben, solltest du allerdings ein paar Dinge beachten. Unsere fünf Tipps helfen dir dabei, deine Nacht im Freien zu genießen und dabei maximalen Komfort zu erfahren.

Ist draußen schlafen erlaubt?

Der Sommer ist die perfekte Zeit, um aufregende neue Erfahrungen zu sammeln. Hast du dir schonmal überlegt, in einer lauwarmen Sommernacht einmal draußen zu schlafen? Doch bevor du dein gemütliches Bett gegen einen Outdoor-Schlafplatz eintauschst, klären wir erstmal die Frage, wo das Schlafen im Freien überhaupt erlaubt ist. Denn Wildcampen mit einem Zelt ist außer auf ausgewiesenen Trekkingplätzen in Deutschland grundsätzlich verboten. Biwakieren, also das Schlafen draußen in der Natur ohne Zelt, ist allerdings nicht explizit untersagt. In den meisten Ländern darfst du dabei sogar ein Tarp (Schutzplane) benutzen. Informiere dich am besten vorher im Internet, etwa auf Tourismus-Seiten der Länder.

Warum draußen schlafen?

Warum solltest du überhaupt dein bequemes Bett verlassen, um für eine Nacht Gast in der Natur zu sein? Bergfreunde oder Campingveteranen schätzen eine Übernachtung im Freien aus vielen Gründen.

  • Neues erleben: Draußen den Sonnenuntergang genießen, Marshmallows über einem Lagerfeuer grillen und den Blick in den Himmel in dich aufsaugen – beim Biwakieren hast du die Chance, unvergessliche Erinnerungen zu sammeln.
  • Gefühl von Freiheit: Draußen schlafen ist die perfekte Methode, um einmal ein grenzenloses Freiheitsgefühl zu erleben. Beim Schlafen unter freiem Himmel fühlen wir uns glücklich, denn die frische Luft und die Naturgeräusche tun Körper und Seele gut.
  • Verbundenheit mit der Natur: Ein Aufenthalt in der Natur erfrischt Körper und Seele. Gerade Stadtmenschen profitieren davon, einmal an einem Wochenende aus der grauen Betonwüste herauszukommen und im Grünen neue Energie zu tanken.
  • Flucht aus dem Alltag: Schon im Kultfilm Sissi wusste der Vater der Kaiserin seiner Tochter den guten Ratschlag zu geben: "Hast du einmal Kummer und Sorgen, dann geh in den Wald." In der freien Natur gewinnen wir Abstand zu unserem Alltag und häufig eine neue Perspektive auf Dinge, die uns vorher unlösbar erschienen.

Welche Wetterbedingungen sind ideal für eine Nacht im Freien?

Damit du beim Schlafen im Freien erholsame Nächte genießt, solltest du zunächst die richtigen Bedingungen kennen. Denn in der Natur zu schlafen kann ganz schön ungemütlich sein, sobald die Wärme der Sonne weg ist. Generell solltest du daher eine Nacht abwarten, in der die Temperaturen über zehn Grad betragen. Damit du den richtigen Zeitpunkt für eine Nacht im Freien erwischst, spielt neben dem Klima vor allem das Wetter eine Rolle. Sicher möchtest du nicht mitten in der Nacht von einem Gewitter geweckt werden oder klitschnass erwachen, weil plötzlich ein Regenschauer über dich hereinbricht. Achte daher beim Festlegen eines Tages darauf, dass kein Niederschlag angekündigt ist und die Wetterbedingungen stabil sind.

Wie finde ich einen guten Outdoor-Schlafplatz?

Die Wahl des Lagerplatzes ist das A und O, damit deine Nacht im Freien ein Erfolg wird. Ein guter Lagerplatz für Anfänger ist beispielsweise auf ausgewiesenen Trekking-Plätzen, bei denen es erlaubt ist, im Freien zu übernachten. Wenn du allerdings ein kleines Abenteuer abseits der Pfade suchst und deinen eigenen Schlafplatz im Grünen finden willst, musst du ein wenig planen. Denn von Bundesland zu Bundesland sind die jeweils geltenden Bestimmungen, wo du dich nachts schlafenlegen darfst, unterschiedlich geregelt. Naturschutz- sowie Waldgesetze geben Auskunft darüber, an welchen Plätzen du übernachten darfst. Im Zweifel solltest du einfach beim jeweiligen Grundbesitzer nachfragen, ob er etwas dagegen hat, wenn du dort schläfst. Dein Schlafplatz sollte daneben trocken und eben sowie gut zu Fuß erreichbar sein. Auch sollte er genügend Abstand zu Flüssen oder Bächen haben, damit die dort aufsteigende Feuchtigkeit dein Schlaferlebnis nicht trübt. Beachte außerdem, dass einige Grillplätze oder beliebte Picknickorte übers Wochenende Partyfreunde anziehen, die die Nacht zum Tage machen wollen und deine Nachtruhe stören würden. Du solltest daher lieber einen ruhigeren Schlafplatz suchen.

Schlafsack, Zelt oder Hängematte: Welche Ausrüstung brauche ich für eine Nacht unter freiem Himmel?

Einfach aufbrechen und das Abenteuer auf dich zukommen lassen ist zwar eine romantische Vorstellung, jedoch wird das Schlafen im Freien ganz ohne Ausrüstung wahrscheinlich wenig komfortabel sein. Selbst Minimalisten sind gut beraten, zumindest einen Schlafsack oder eine Isomatte einzupacken. Als Unterlage ist auch eine Picknickdecke möglich. Für den Fall, dass das Wetter plötzlich umschwingt, kannst du eine Schutzplane einpacken, die dir zumindest etwas Wetterschutz bietet. In einer Hängematte lässt es sich übrigens genauso gut entspannen wie in einem Schlafsack, zumal sie dir den Vorteil bietet, dass du dadurch der aufsteigenden Bodenkälte entgehst. Achte darauf, beim Aufhängen nur solche Gurte zu verwenden, die die Bäume nicht beschädigen. Du solltest deinen Schlafplatz am nächsten Morgen immer genauso verlassen, wie du ihn vorgefunden hast.

Daneben ist eine Taschenlampe ein absolutes Muss, falls du nachts mal aufwachst und dein Lager etwa für einen Toilettengang kurz verlassen musst.

5 hilfreiche Tipps für das Schlafen unter freiem Himmel

Bist du bereit für deine erste Nacht im Freien? Wenn du im Freien schlafen möchtest, sind diese fünf Tipps Gold wert:

1. Moskitonetz: Achte beim Aufschlagen deines Lagerplatzes auf Ameisen und andere Insekten, die dir die Nacht unangenehm machen könnten. Gerade Mücken können das Schlaferlebnis im Freien trüben und sind besonders in Gewässernähe zu finden. Daher ist es eine gute Idee, ein Moskitonetz mitzubringen, um dich vor ihren Stichen zu schützen.
2. Verpflegung: Manchmal konzentriert man sich bei der Vorbereitung so auf die Nacht, dass man darüber die Ausrüstung für den Tag darauf vergisst. Damit du dir ein leckeres Frühstück zubereiten kannst, solltest du Campingkocher, Töpfe und Geschirr sowie ausreichend Verpflegung mitbringen. Beachte allerdings, dass schmutziges Geschirr und Essensreste Tiere anlocken können. Es ist daher eine gute Idee, gleich nach dem Essen aufzuräumen und den Abwasch zu machen.

3. Wilde Tiere: Beim Campen von einem Grizzly angegriffen werden? Zum Glück wird dir dieses Szenario in Deutschland nicht passieren. Die hier lebenden Wildtiere wie Dachse und Rehe meiden normalerweise den Menschen und sind nicht für ihre Angriffslust bekannt. Dennoch solltest du einen Schlafplatz wählen, der ausreichend Abstand vor Tierschutzzonen hat, um diese nicht zu stören.
4. Kissen: Kannst du gut schlafen, wenn du komplett flach liegst? Die meisten von uns schlafen besser, wenn der Kopf leicht erhöht ist. Es gibt spezielle Reisekissen, die mit Kunstfasern gefüllt sind und nur wenig wiegen. Bist du mit dem Auto unterwegs und kannst mehr Dinge einpacken, kannst du natürlich auch ein normales Kopfkissen mitnehmen.
5. Feuer: Ein Lagerfeuer in der freien Natur zu entfachen ist in Deutschland fast überall verboten. Die Gefahr, dass dieses außer Kontrolle gerät, ist einfach zu hoch und noch dazu ziehen die leuchtenden Flammen nachts viel Aufmerksamkeit auf sich. Um es wärmer zu haben, solltest du stattdessen lieber in einen Daunenschlafsack investieren. Wenn du im Herbst oder Winter draußen schlafen willst, sorgt lange Thermo-Unterwäsche für ein angenehmes Plus an Wärme.

Gibt es eine Alternative zum Wildcampen?

Nicht jeder von uns ist mit gleich viel Abenteuergeist gesegnet. Vielleicht reizt dich die Vorstellung, draußen zu schlafen, jedoch wird dir ein wenig mulmig bei dunklen Wäldern. Oder es ist dir in deinem hektischen Alltag einfach zu anstrengend, dieses Erlebnis zu planen. Als Alternative bietet sich Camping im eigenen Garten oder auf dem Balkon an. So kannst du eine Nacht lang die Sterne bewundern und frische Luft einatmen, ohne gleich einen ganzen Trip in die Wildnis organisieren zu müssen. Somit ist diese Variante ideal für Einsteiger, die testen wollen, ob draußen schlafen etwas für sie ist.  Auch hier brauchst du eine bequeme Unterlage, damit du nachts komfortabel schlafen kannst. Ideal ist eine leicht zu transportierende Gästematratze. Diese musst du von unten mit einer Isoliermatte schützen, damit aufsteigende Feuchtigkeit abgehalten wird. Wenn du einen Schlafsack zur Verfügung hast, brauchst du nicht extra deine gesamte Bettwäsche nach draußen mitzunehmen. Ein Proviantkorb mit Schlummertrunk und Betthupferl sorgt dafür, dass du nicht mit leerem Magen schlafen gehen musst.

Bildnachweise:

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